Ich hatte Euch ja bereits im Vorfeld davon berichtet – das Tierschutzprojekt für den Verein „Vergessene-Pfoten e.V.“ war schon einige Monate geplant und am 6. Juni war es nun soweit – Kerstin und ich machten uns auf den Weg nach Andalusien…
Die 1. Hürde – das Einchecken mit viel zu schwerem Handgepäck (mein Fotorucksack lag „etwas“ über der erlaubten Grenze 😉 ) und das Aufgeben der Flugbox klappte problemlos und so blieb sogar noch Zeit für einen Kaffee vor dem Flug.
Auch in Malaga verlief alles problemlos, unser Leihwagen war von Kerstin bereits gebucht worden und so konnten wir gleich starten zu unserer 3-stündigen Fahrt durch das wunderschöne Andalusien! Überall blühten prachtvoll die Oleanderbüsche und wir sahen riesige (!) Sonnenblumenfelder! Kerstin fuhr bereits das 4. Mal in’s Refúgio und fand sogar ohne Hilfe in das abgelegene Tierheim (hier war jedes Navi hilflos 😉 ).
Wir wurden herzlichst empfangen von Iris und Jochen, ein deutsches Ehepaar – die zwei sind ebenfalls Mitglieder des Vereins und verbrachten dort ihren Urlaub, indem sie tatkräftig mit anpackten – toll, was Ihr dort geleistet habt! (Ich greif jetzt mal vor und verrate, dass die zwei mit 4 Pfoten wieder abreisten – wo 5 Hunde satt werden, findet auch eine 6. Seele noch einen Platz <3)
Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, meine Eindrücke und Empfindungen hier widerzugeben – in dem Refúgio leben 100 Hunde, die alle ein Zuhause suchen, sie wurden zum Teil über den Zaun des Refúgios geworfen, auf der Straße aufgegriffen, abgegeben, irgendwo gefunden… oft verletzt, krank, hilfebedürftig…
Die Hunde leben in Gruppen zusammen, sind nacht in kleineren Zwingern im Hundehaus untergebracht, vor denen sich jeweils ein Außenzwinger befindet, der jederzeit zugänglich für die Hunde ist und den sie in der Regel für ihre Geschäfte nutzen. In den Innenzwingern (ich hasse dieses Wort, aber es fällt mir irgendwie kein anderes ein…) hat jeder Hund eine Kunststoffschale als Hundekörbchen, damit er nicht auf dem Betonboden schlafen muss.
Morgens kommen die fleissigen Helferlein und lassen die Hunde (in derselben Gruppenkonstellation) in Außenausläufe – hier können die Hunde spielen, raufen und haben natürlichen Boden unter ihren Pfoten. In der Zwischenzeit werden alle Innen- u. Außenzwinger gereinigt, mit Futter und Wasser neu versorgt und die Hunde – soweit notwendig – medizinisch versorgt. Und natürlich wird auch mal geknuddelt – aber leider fehlt hierfür viel zu oft die Zeit :-(.
Wir haben das alles am Freitag und Samstag von Beginn an morgens miterlebt und dann ging es in die Außengehege mit der Kamera – wir wurden bestürmt, angesprungen, geküsst, es wurde sehr um Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit gebettelt – wer kann es ihnen verdenken…
Ich fotografierte, was die Akkus hergaben – oftmals gar nicht so einfach, wenn man von mehreren Hunden gleichzeitig bestürmt wird *lach*. Aber Kerstin gab alles und lenkte die Hunde so gut es ging ab, denn oftmals standen sie auch direkt vor der Linse – da ging dann nix mehr ;-). Perspektivisch war es alles andere als perfekt – aber unter den gegebenen Umständen gar nicht anders zu machen…
Am Freitag lernte ich dann auch Marga kennen, sie leitet das Refúgio und so freute ich mich, ihr die eingenommenen Spenden aus meiner Fotoaktion überreichen zu können – sie sagt allen ganz ganz herzlichen Dank – sie hat sich wirklich richtig doll gefreut!!!! Und ich kann Euch sagen – hier ist jeder Cent gut angelegt!
3 Hunde konnten wir mit nach D nehmen – Galga-Mädchen „Chapa“, Rauhaar-Podenco-Mädchen „Erica“ und Bodeguero „Santi“ – leider hat bisher nur Erica ein endgültiges Zuhause gefunden, Chapa und Santi sind in Pflegestellen untergekommen.
Es waren sehr ergreifende Tage für mich – während meines Aufenthaltes dort war ich sehr durch die Fotografie abgelenkt, als wir jedoch zuhause waren, holte mich vieles ein…
Diese Hunde dort haben schon viel Glück gehabt, dass sie dort gelandet sind, aber es ist kein Ersatz für ein Zuhause in einer Familie, die sie liebt, es gut mit ihnen meint und für sie sorgt – ich wünsche mir, dass meine Bilder, die in Kürze auf der HP des Vereins zu sehen sein werden (www.vergessene-pfoten.de), einige Menschen bewegen, sich für einen dieser Hunde zu entscheiden und ihnen ein Zuhause zu geben und ihr Herz zu schenken – sie haben es alles so nötig und sie sind wirklich ALLE sehr sehr liebenswert!! Ich zeige Euch ein paar meiner Bilder – für einen kleinen Eindruck…
Hallo Annett,
finde ich toll, dass Du den Spanieren hilfst! 😀
Ich werde auch immer wieder einen Hund dort rausholen. Denn in Spanien haben sie keine Chance. Wer sich für den Ratonero den Ihr mitgebracht habt entscheidet, wird einen liebenswerten und intelligenten Freund bekommen. Meine Campa ist auch ein Ratonero. Dabei wollte ich nie einen Terrier haben. Nur weil sie ein Notfall war, nahm ich sie als Pflegehund. Wegen ihrer Macken war eine Vermittlung aussichtslos. So blieb sie bei mir und heute würde ich sie nie wieder her geben! Diese Rasse ist wirklich etwas ganz besonderes.
LG Susanne
PS: Ich wünsche allen dreien, dass sie ganz schnell das passende Zuhause bekommen! 😀
Wen es interessiert: Der kleine Bodeguero Santi durfte in seiner Familie bleiben und es geht ihm prächtig. 😉
oh wir schön, das zu lesen!! 🙂 Es sah schon bei der Übernahme am Flughafen sehr danach aus… 😉
Danke für diese schöne Info!
Liebe Grüße von Annett